Im Alter von 10 Jahren habe ich meiner Tante beim Fotografieren zugeschaut und war sehr fasziniert von diesem nicht vertrautem Vorgang. Als meine Tante die Begeisterung in meinen Augen sah, durfte auch ich ein paar Bilder machen. Ab diesem Zeitpunkt entfachte eine regelrechte Leidenschaft zur Fotografie in mir. Die Beziehung zur Fotografie flachte während meiner Oberstufenzeit und meiner Berufslehre ab. Dennoch habe ich gemerkt, dass in meinem Alltag das Puzzleteil der Kreativität gefehlt hat.
Im Sommer 2016 habe ich die Ausbildung zur Kauffrau EFZ erfolgreich abgeschlossen. Mir hat die Arbeit im Sekretariat sehr gefallen. Während den 3 Jahren habe ich gespürt, dass ich meiner Kreativität freien Lauf lassen muss und bin dadurch auf die „neueschulefürgestaltung“ in Langenthal gestossen. Dort habe ich das 1-jährige Propädeutikum erfolgreich absolviert. In der Zeit in Langenthal habe ich rasch gemerkt, dass ich mich für ein Studium interessiere und habe mich an der Hochschule Luzern Design und Kunst für den Studiengang Camera Arts beworben. Zu meiner grossen Freude wurde mein Dossier angenommen und ich habe im September 2017 als Surdossierkandidatin mit dem Studium gestartet. Als ich 2020 mein Bachelorstudium mit Stolz und Freude abgeschlossen habe war es aus bekannten Gründen schwierig als frische Alumna einer Anstellung im Bereich der Visuellen Kommunikation nachzugehen und somit Berufserfahrung zu sammeln. Da ich während meinem Studium jeweils in den Sommermonaten im Openair Gampel Office gearbeitet habe und ich auf der Suche nach einer passenden Stelle war, haben wir uns nach der Durchführung vom Festival 2021 auf eine Ganzjahresstelle von 40% geeinigt. Mein Aufgabenbereich hat sich durch das Studium auch im Office verändert. Somit bin ich nun als Office- und Mediasupport angestellt, damit ich mein Wissen vom Studium auch dort anwende. Nach drei gefestigten Jahren möchte ich mein Wissen nicht nur mehr anwenden sondern auch erneut erweitern. Damit ich trotzdem 100% arbeiten konnte, habe ich mich entschieden aufgrund meiner Grundausbildung eine 60% Stelle als Kauffrau zu suchen und arbeite nun seit Januar 2022 als Stationssekretärin im Inselspital in Bern.
In meinen Projekten behandle und visualisiere ich Themen, die in der Gesellschaft bekannt sind, aber oftmals nicht thematisiert werden. Ebenfalls will ich die Welt der Begegnungen aus differenzierten Perspektiven und Blickwickeln sehen. Neues und Unbekanntes fasziniert mich und lässt mich in neue Welten eintauchen. Neben der Fotografie interessiert mich die Komposition der verschiedenen medialen Werkzeuge. Mir ist es wichtig, nicht nur das Foto zu erstellen. Ich lasse in jedes Projekt das Visual Storytelling einfliessen. Ich strebe jeden Tag nach neuer Inspiration. Die einzelnen Aspekte der medialen Werkzeuge, das Spiel mit den Farben, die Vielfältigkeit der Motive und die Aussagekraft eines Bildes im Zusammenspiel mit Text und / oder Audio faszinieren mich immer wieder aufs Neue.
Seit meiner Geburt begleitet mich die seltene Augenkrankheit Aniridie. Trotz dieser Erkrankung konnte ich meinen schulischen und beruflichen Weg wie jeder andere auch gehen. Auch zukünftig wird mich die Erkrankung nicht hindern meine Ziele erfolgreich zu erreichen.
Ich bin bereit, meinen kreativen Geist zu erweitern und mein Selbst weiterzuentwickeln. Daher sehe ich die Hochschule der Künste in Bern als grosse Chance, um auf meinem Wissensgrundstein aufzubauen und mich weiterzubilden.
Ich habe mich am Online-Infoabend direkt verstanden und aufgehoben gefühlt. Es war schön zu sehen, dass Alumni und aktuelle Studierende auch am Meeting teilgenommen und von ihren Erfahrungen erzählt haben. Dieser Studiengang widerspiegelt meine Leidenschaft und wird meine Fachkompetenz festigen.
Nathalie Meichtry